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Bugwelle

Nach der regnerischen Nacht war es morgens wieder trocken und wir nach Frühstück, Wasserentsorgung und auftanken wieder bereit zur Weiterfahrt.


Florian übernahm heute noch einmal den Bus, weil er sich auf ein Livestream Konzert beim AKW Zwentendorf vorbereiten wollte, ich fuhr mit den Kindern mit dem Rad.


War die Stimmung anfänglich noch gut und lustig, kippte diese nach einem Stopp bei einem Bauschiff irgendwie in ein komplettes Tief. Maria mochte sich und die Welt nicht leiden, wusste aber selbst nicht warum - ach wie gut ich das kenne und die anderen Beiden waren ziemlich unkonzentriert.


Nachdem es komplett kippte und die Kids meinten ich sei nur noch am Schimpfen, gab  es eine kurze Lagebesprechung mit Florians Notfalls Skittles aus der Werkzeugtasche. Wir beruhigten uns und versprachen, gegenseitig uns zu bemühen, ich weniger zu schimpfen und die Kids, sich etwas zu beruhigen und wieder besser aufeinander aufzupassen.


So ging es dann gut voran. Unsere Jüngste übernahm erstmalig die Spitze und legte das strammeste Tempo von uns allen vor. Da hatten wir gut zu tun und gar keine Zeit mehr für etwas andres. In gefühlter Überschallgeschwindigkeit von über 20km/h flitzten wir neben der Donau und neben wunderschönen Blumenwiesen an Krems vorbei.


Gegen Mittag kam Hunger auf, also machten wir an einer der zahlreichen Bänke in einer der bunten Wiesen halt und ich erkannte mit Entsetzen, dass ich heute hektisch gepackt hatte und das Brot zur Jause vergessen hatte. Waren die Kids zuerst noch grantig und enttäuscht, fanden sie es dann plötzlich unglaublich witzig und ein "die Wurst schmeckt auch ohne Brot" Video musste gedreht werden. Mit dem vielen Gemüse, Obst, Käse und ein bisschen Wurst dazu wurden alle satt und es konnte weitergehen.


Einen Kilometer vor der Mittagspause, war ein Werbeschild eines Restaurants direkt an der Donau gestanden, es warb mit Eisspezialitäten - in 8 Kilometern! DAS wurde unser nächstes Ziel, denn irgendwie empfanden die Kinder die gleichförmige Strecke, welche ich dank der schönen Natur sehr genoss, als doch etwas langweilig und sie hatten das Gefühl es würde so gar nichts weitergehen.


Die Freude war groß, als wir da waren und jeder einen eigenen Eisbecher bestellen durfte. Es wurde geschlemmt wie im Schlaraffenland, anschließend war die Motivation gleich wieder um ein vielfaches besser und vor allem Maria hatte wieder ein Strahlen im Gesicht.


Weiter ging es durch tolle Landschaften, immer wieder standen Tafeln von Renaturierungsaktionen in der Donauau. Wunderschöne Teiche, kreisende Greifvögel, tolle Pflanzen und Bäume, ich hab den Anblick wirklich von Herzen genossen.


In den letzten 10 Minuten erwischte uns noch ein heftiger Regenguss, aber da wir das AKW Zwentendorf mit seinem Meiler schon von weitem sahen, war das der letzte Ansporn und besonders Noah trat noch einmal kräftig in die Pedale.


Den Rest des Nachmittages wärmten wir uns bei Gulasch welches uns Florian schon gekocht hatte auf, es wurde gerätselt, gekuschelt, gemalt und gelesen und die alten Gameboys kamen wieder einmal zum Einsatz.


Da es immer wieder regnete konnte Florian sein Livestream-Konzert nur im Bus abhalten, so beschloss ich mit den Kindern in die Bärndorferhütte ein paar Meter weiter einzukehren. Wir genossen den Abend bei Fritattensuppe und Marillen-Palatschinken, spielten Uno und Rummikub, bis Florian nach seinem Konzert noch auf ein Bier dazukam.


Nun ist es schon reichlich spät und die Kinder sind heute ins Bett gefallen - wenns schon dunkel wird schläft es sich gleich besser als schon um 20 Uhr!

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