Es war eine Bananenkiste ...

Bananenkisten sind praktisch, man kann darin etwas verpacken, transportieren, sie als Aufbewahrung verwenden, den Karton als Sitzunterlage verwenden und man kann damit kreativ werden.

Bei uns hatten sich einige dieser tollen Kisten angesammelt, da in unserer Verwandtschaft  Umzüge groß angesagt sind ;) - aber diese Kisten fanden keine Verwendung mehr, wegwerfen? Nein, dafür waren sie uns dann doch zu schade.

 

Also begann ich einen Versuch, schon länger faszinieren mich Möbel aus Karton, mittlerweile gibt es Firmen, die Betten, Stühle und vieles mehr herstellen, aber ich wollte es gerne einmal selbst probieren ...

Also wurde geklebt, verschnürrt, zugeschnitten, abgemessen und probiert. Es ist noch bei weitem nicht perfekt geworden, einiges werde ich beim nächsten Mal anders machen, aber sooooo schlecht finde ich das Ergebnis nicht. Aber was viel wichtiger ist, es hat mir Spaß gemacht! Ich habe aus etwas, dass eigentlich keine Verwendung mehr findet, etwas Neues geschaffen - das erfüllt mich immer mit einem besonderen Gefühl. Alten, ungebrauchten Dingen, eine neue Aufgabe zu geben, finde ich schön und bereitet mir Freude.

 

Besonders in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft, wo Kleidung nach einem halben Jahr tragen nicht mehr gut genug ist und entsorgt wird, wo wertvolles Essen, Möbel, Papier den Weg in den Müll findet, finde ich es wichtig ein Zeichen zu setzen, wie es auch anders gehen kann.

 

Klar ist dieses Kartonregal kein Designerstück, aber unsere Tochter freut sich darüber! Ihre vielen Stofftiere haben nun einen besonderen Platz, in einem kleinen Regal mit Geschichte, mit persönlicher Note. Aus Kisten, welche Bananen aus Afrika zu uns gebrachten haben, bezogen mit einem Stoff, der früher ein Vorhang war, zusammengefügt von Mama, die es mit Freude gemacht hat ... aber die Geschichte der Bananenkiste geht noch weiter ...

Animiert von meiner Bastelei, begannen kurz nach dem ich begonnen hatte, unsere Kinder weitere Bananenkisten in die Küche zu schaffen und brauchten Scheren, Klebeband, Stifte und Papier von mir. Nachdem ich mein Grundgerüst zusammen gefügt hatte, musste ich den Raum wechseln um mit Sprühkleber den Stoff auf das Miniregal zu tapezieren. Das dauerte auch einige Zeit, bis ich es so hinbekam wie ich das wollte, aber die ganze Zeit hörte ich im anderen Zimmer, wie emsig besprochen, Ideen ausgetauscht, verworfen wurden und neue entstanden.

 

Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich nur darauf wartete, dass es zu einem Streit kommen würde, weil irgendwelche Ideen nicht so umgesetzt wurden, wie es sich einer der Dreien vorstellte - aber nein, es klang fröhlich und es wurde gelacht.

Während ich mein Regal langsam fertig stellte, hatten unsere Kinder Autos aus den Kisten gebaut, dazu Anhänger, in welchen etwas transportiert werden kann. Selten waren sich die Drei in letzter Zeit so einig, den ganzen Nachmittag lang beschäftigten sie sich mit den Bananenkisten und auch am Folgetag konnte es kaum abgewartet werden, dass die Hausübung fertig war, denn die Bananenkisten-Autos warteten!

Kaum ein anderes Spielzeug kann unsere Kinder so lange, so ausdauernd faszinieren und beschäftigen. Die Autos wurden wieder umgebaut, erhielten ein Dach, ein Fenster, der Anhänger wurde ein Puppenbett. Mittlerweile wurden doch ein paar noch als Umzugskarton gebraucht und der Rest ist nun doch noch im Altpapier gelandet. Aber für ein paar Tage waren diese langweiligen Bananenkisten der Grund für Freude, Kreativität, Begeisterung, Lachen und Gemeinsames Tun!

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