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Manövrierunfähig

Morgens strahlte die Sonne vom Himmel und kündete einen Sommertag an. Wir starteten mit Pudding in den Morgen - das Puddingpulver musste dringend weiter, weil schon im April abgelaufen ;)


Schließlich packten alle ihre Rucksäcke, heute außer der Regenjacke endlich wieder einmal auch das Badezeug. Dann kehrten wir noch kurz auf Kaffee und ein erstes Eis in der Bärndorferhütte ein - im Urlaub geht das!


Florian und die Kinder traten anschließend in die Pedale, ich packte im Bus alles fahrbereit weg und fuhr dann einkaufen und zu einem Badesee, welcher uns als Geheimtipp empfohlen wurde. Dieser war auch ganz nett und da es mittlerweile ziemlich warm geworden war genoss ich es einmal eine Länge davon abzuschwimmen.


Kaum wieder herausen radelten auch schon Florian und die Kinder heran. Wir gingen gemeinsam noch einmal schwimmen und beschlossen dann, beim angrenzenden Gasthaus zum Mittagessen einzukehren. Während alle mit ihren Schnitzeln absolut zufrieden waren, war ich nun mit dem dritten Salat mit Hühnerstreifen, Steirischem Backhendlsalat oder ähnlichem ziemlich eingefahren - ab jetzt merke ich es mir. Besser ein Schnitzel als einen Salatteller bestellen!


Während wir beim Essen waren waren Gewitterwolken aufgezogen, während Flo noch bezahlte räumten die Kinder und ich unsere Sachen beim See auf und schauten, dass wir alles ins Trockene brachten.


Ein bisschen gemütliches Kuscheln, Lesen, Schlafen und Gameboy spielen während dem Gewitter tat eh gut.


Florian und ich wollten gerne noch weiter nach Mautern, die Kinder brachen nicht eben in Jubelstürme aus, aber es kam auch kein "Nein, wir wollen nicht mehr."

So schwang ich mich mit den Kindern auf das Rad und überließ Flo den Bus. Wir waren noch nicht weit gekommen, als mich die Mädls schon spüren liesen, dass sie eigentlich auf alles Bock hätten, nur nicht auf Rad fahren. Im Schritttempo schlichen wir dahin und jede Aufforderung von mir wurde sofort als übelstes Schimpfen ausgelegt.

Ich dachte mir noch, ach das kriegen wir hin, die Stimmung schlägt oft schnell um. Aber auch jegliches Ablenken mit Hund und Pferd oder sonstigem Getier, als das man sich verstellen könnte war nicht wirklich lustig heute.


Eine kurze Fotosession im wunderschönen Blumenmeer und pflücken von ein paar Blumen kam dagegen seeehr gut an - hauptsache nicht am Rad sein.

Die Eispause ein paar Kilometer weiter wurde auch gerne angenommen, auch jegliche Ablenkung dort am Karusell und dem Riesenliegestuhl - auch das natürlich ohne Rad.


Ein paar Kilometer weiter gabs den langersehnten Kaugummi den ich am Vormittag beim Einkauf mitgenommen hatte. Schließlich konnte ich die Drei zu einem etwas höherem Tempon animieren, dass hatte sie auch in den Vortagen oft motiviert, es klappte für ein paar Kilometer und dann ging das Gezanke, Gejammere und der Unmut weiter.


Die Freude war riesengroß als wir in Mautern auf unseren gelben Bus trafen, so hell hat er glaube ich für die Kids noch nie gestrahlt wie heute Abend!

Wir gesellten uns zu Flo, welcher bei einem Bier an der Strandbar saß, ich gönnte mir einen Radler und den Kindern ein Kracherl. Die Kinder und ich klagten unser Leid, luden unseren Frust und unsere Wünsche bei Flo ab.


So suchten wir eine Lösung, die alle zufriedenstellen würde. Da wir dort bei der Strandbar nur bis an den nächsten Morgen stehenbleiben dürften war es nicht wirklich geeignet für ein paar Ruhetage, aber wollten die Kinder noch einmal 5 Kilometer unter die Räder nehmen um an einem offizielle Stellplatz zu stehen?


Nach einigem hin und her war auch das letzte der drei Kids überzeugt, dass es die beste Lösung wäre. Ächzend gings per Rad noch weiter. Und die Kurven, Steigungen wurden gezählt und die gefahrenen Kilometer erfragt. Nur Noah zog voran wie ein ICE.


Aber dann hatten wir den Stellplatz endlich erreicht, die Räder abgestellt, Rucksäcke abgeladen, Helme in den Bus geschmissen. Florian hatte uns schon ein super gemütliches Plätzchen gerichtet. Tisch und Sessel aufgestellt und sogar die Stellplatzinhaber gefragt, ob die Kinder zelten dürften - ein langersehnter Wunsch seit Juni! 


So waren nun alle glücklich, Flo und ich freuten uns über die kalte! Dusche und wir alle genossen die entspannte Jause, sowie das Wissen, jetzt gibts mal ein paar Tage Pause - auch wenn wir die vorangegangenen intensiven Radltage in vollen Zügen genossen haben!


Wir sitzen nun bei einer kalten Flasche Weißwein und Grillengezirpe hier in der Sommernacht, dankbar, dass uns unsere Kinder gezeigt haben, dass nicht nur sie jetzt Pause brauchen.

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