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Ahoi!

Ein Urlaub im Corona-Jahr, oder soll man überhaupt Urlaub machen, wenn ja, was, wie und wo?


Da für uns schon vor der ganzen Corona Geschichte recht klar war, dass wir den Donauradweg von Passau nach Wien fahren möchten, änderte sich für uns nicht viel. Für uns war es heuer in der Pandemie einmal mehr eine wichtige Entscheidung in Österreich zu bleiben, alles andere war uns zu ungewiss.


Tatsache ist aber, dass wir nach den Wochen zu Hause im Shutdown, den unregelmässigen letzten Schulwochen und meinem nun engmaschigen Kursplan für meine Ausbildung alle mit ganz anderen Voraussetzungen in den Urlaub starten wie in den letzten Jahren.


Die Kinder haben Tolles geleistet in diesem Schuljahr und man erkennt, dass sich bei ihnen in den Monaten seit März viel getan hat. Sie haben sich rascher als manch Erwachsener mit neuen Regelungen abgefunden, waren zuletzt aber über die erneute Schulschließung und das Ende des Schuljahres sehr traurig. Zumal es bei unserer Jüngsten das erste und unserem Ältesten das letzte Jahr an der Volksschule war.


Nachdem unsere Kinder am Freitag ihr Zeugnis abgeholt haben, Noah noch seinen Fahrradhänger bekommen hat und er dank seiner Paten den Volksschulabschluss noch gebührend feiern konnte, ging es für uns auf nach Aschach. Denn dort wollten wir nun starten.


Mit einem Eisbecher als Würdigung des Zeugnistages und Beginn der Ferien liesen wir die Schule nun entgültig hinter uns - nach all den unzähligen Tagen des Lernens daheim und der Vermischung von Schul- und Familienleben wollen wir nun die nächsten Wochen nur für die Familie genießen.


In Landshaag wurden unsere Räder von unserem Bus geladen, der Fahrradanhänger montiert und beladen. Schon machten sich Flo und die Kinder auf den Weg - nächster Treffpunkt war wegen den heißen Sommertemperaturen der Goldwörthersee. Die Vier waren irre schnell und nur kurz nach meinem Eintreffen auch schon da.


Den Nachmittag verbrachten wir mit Baden, Lesen, Schwimmen, Schnorcheln und genossen einfach den Sommer.


Am späten Nachmittag schwangen sich die Vier wieder aufs Rad und ich machte mich auf nach Ottensheim um dort einen geeigneten Stellplatz zum Übernachten zu finden. Den fand ich relativ schnell am Rodlgelände, einem Park mit Spielplatz.

Florian war zwar zuerst nicht überaus begeistert darüber, aber da der Hunger zuerst gestillt werden musste, fuhren wir zu fünft los um den Ort nach einem Gasthaus, Pizzeria etc abzusuchen. Während wir der Fähre noch etwas zugesehen hatten begann es zu donnern und während wir nach Essmöglichkeiten Ausschau hielten begann der Wind und Regen einzusetzen. Also begaben wir uns schnellstens zurück zu unserem Bus. Der Regen peitschte, es donnerte, aber wir schafften es zwar nass bis auf die Unterhose  alle in bestem Zustand ins Trockene.


Nach einer warmen, selbstgekochten  Fleckerlspeise waren wir vollauf zufrieden und fielen müde ins Bett.


Später am Abend erfuhren wir, dass das Gewitter bei uns zu Hause viel massiver gewütet hatte, da hatten wir ja noch einmal Glück gehabt. Auch im Bildungshaus hatte es einiges an Wasserschaden angerichtet, Florian wurde informiert, bekam Fotos und Störungen meldeten sich telefonisch. So wurde Florian gleich wieder aus dem Urlaub gerissen, was wir normalerweise gerne vermeiden, war gestern Abend wegen der Situation nicht so ganz möglich, aber doch auch nötig.


Heute morgen wurden wir mit den Regentropfen munter - diese würden uns noch dem ganzen Tag begleiten. Den heutigen Vormittag fuhr ich auf Wunsch der Kinder mit ihnen bis nach Linz. Die Strecke war wunderbar abwechslungsreich und voller kleiner Abenteuer: ein enger Bahnübergang, welchen Noah mit Hänger geradeso passieren konnte, ein Felssturz vom gestrigen Unwetter, die Jüngste verhedderte sich mit der Regenhose im Rad ... aber wir erreichten Linz wohlbehalten und patschnass!


Nach einer kurzen Shoppingrunde in der Stadt, hatten wir uns im Weltladen mit leckerem, frisch geröstetem Kaffee eingedeckt und wollten nun etwas Essen.

Weil zwei der herausgesuchten Lokalitäten wegen Schlechtwetter geschlossen hatten, ging es weiter zu Florians Wunsch seit langem: Die  Donauwirtinnen!


Besseres hätte uns gar nicht passieren können! Das Essen war ein wahres Fest, es ist schön und schon so besonders, wenn sich gute, regionale Lebensmittel mit einer Liebe zum Kochen und Kreativität vereinen. Ein jeder von uns kam mit seinem Geschmack und seinen Wünschen voll auf seine Kosten. Liebevoll angerichtet speißten wir wahrlich mehr als gut.


Am Nachmittag fuhr dann Florian mit den Kindern weiter, ich erledigte noch ein paar nötige Besorgungen und wir trafen in Steyregg wieder zusammen.


Bei Buch, Spielen, Kaffee, Süßem und einem warmen Abendessen verging der Rest des Tages schneller als wir schauen konnten.

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