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Zufriedenheit

„Wie geht es dir?“

Diese Frage wird gerade so häufig gestellt, allerdings wie ich finde mit einem gewissen Unterton, welcher das Ganze eher irgendwie klingt lässt wie: „Wie schlimm ist es bei dir?“

Ehrlich gesagt getraue ich es mir fast nicht zuzugeben, dass es uns gut geht. Ja - GUT.

Ich könnte natürlich davon berichten, …
… dass eines der Kinder heute einen bescheuerten Lerntag hatte.
… dass sich die Jüngste in den Finger geschnitten hat.
… dass ich gerne Rasensamen und Pflanzen für den Garten kaufen möchte.
… dass ich überaus gerne meine Waldtage machen möchte - jetzt wo es endlich wärmer wird.
… dass ich liebend gerne nächste Woche in den Osterferien mit unserem Bus wegfahren möchte.
… dass ich gerade zwei sicher tolle Tage meiner Ausbildung verpasse, auf die ich mich so gefreut habe.

ABER was hilft mir das?
Sicher kann ich mich in Selbstmitleid suhlen, kann auf die Situation schimpfen, kann Regelungen für blöd erklären oder anderen Menschen Schuld an allem möglichen geben.
Mir persönlich hilft das nichts, außer, dass ich alles in einem ziemlich düsteren Licht sehe (aber so ehrlich muss ich sein, mir passiert es auch immer wieder).

Und ja, es ist oft schwer mitten in der Krise das Gute daran zu sehen. Aber wenn man sich ein klein bisschen bemüht, dann findet man an jedem Tag eine Kleinigkeit für die man dankbar sein kann und sicher auch ein bisschen Zufriedenheit.

Ich kann nämlich auch erzählen, …
… dass unsere Große einen wundervollen Kuchen alleine gebacken hat.
… dass unsere Kinder nun E-Mails schreiben können.
… dass ich heute im Garten einen Igel im Winterschlaf entdeckt habe.
… dass ich heute einen Kaffee an der Sonne genossen habe.
… dass ich ein wunderschönes Telefonat mit meiner Schwester hatte.
… dass ich die Muse zum selbst Gebäck backen hatte.
… dass ich wieder mehr Zeit für den Blog habe.
… dass die Gespräche mit allen Menschen momentan so viel intensiver sind.

Das Gefühl, welches ich mir selbst damit schenke, ist dabei ein viel Besseres - ein Gefühl der ZUFRIEDENHEIT, trotz des Chaos, das die Welt gerade beherrscht.

Und das Schöne daran, ich kann diese Zufriedenheit auch noch teilen, mit allen denen ich davon erzähle.

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