Winterreise - Tröpferlbad ja oder nein?

Der Tag begann eisig kalt und blieb es! 

Bereits morgens als wir nach der Reihe aus dem Bus krabbelten, in welchem es zugegebenermaßen heute auch nicht gerade wohlig warm war zeigte sich Wien im frostigen Rauhreifkleid.


Zuerst schlenderten wir erneut durch den Zentralfriedhof zur Straßenbahnstation, weil er uns allen gestern besonders gut gefallen hatte.


Mit der Bim ging es dann ein paar Stationen weiter und dann zu Fuß zum Friedhof St. Marx. Dieser wurde 1874 geschlossen und steht mittlerweile unter Denkmalschutz und steht der Öffentlichkeit als Parkanlage zur Verfügung. Von diesem Ort geht eine ganz besondere Stimmung aus, alte, teilweise verfallene, verwachsene Grabsteine, die Mozart-Grabstätte ist hier wohl die bekannteste. Man kommt sich teilweise vor wie in einer Filmkulisse, unwirklich, mystisch, dann wieder die Natur, welche sich durchsetzt, schöne Trauersprüche, verwunschene Wege und berührende Daten.


Nach einem Spaziergang durch diesen besonderen Ort geht es zurück zur Straßenbahn, kalt ist es geworden und in der Bim lässt es sich meist gut aufwärmen. Es folgt eine Runde warmer Kaffee und schließlich ein Besuch beim Wiener Würstelstand, aber auch dafür war es eher zu kalt, weil einem beim Essen die Zehen fast abfroren.


So entstand als nächster Programmpunkt eine Fahrt mit den Öffis zur UNO City und durch Kaisermühlen. So wurde uns wieder einigermaßen warm und wir hatten auch diese Seite von Wien ein bisschen gesehen.


Als nächstes wünschten sich die Mädls ein bisschen Shopping, so fuhren wir zur BahnhofCity WienWest. Irgendwie eine faszinierende Kombi aus Bahnhof und Einkaufszentrum. 


Schon den ganzen Nachmittag stellte sich die Frage ob wir denn nicht ein Hallenbad besuchen wollten, auch ein Camper will ja mal duschen ;) aber da war noch dieses Unbekannte, das auch gern noch entdeckt werden wollte, denn wer bitte war schon mal in einem Tröpferlbad? 

Nachdem wir im letzten Camperjahr schon den Waschsalon erfolgreich ausprobiert hatten, wäre das schon noch eine tolle Erfahrung!


Zuerst fand sich allerdings keines in der näheren Umgebung, bis wir durch Zufall bei der Hallenbadsuche auf ein erreichbares Hallenbad mit Brauseabteilung stießen. Ich dachte ja nicht, dass die Kids dort lieber hin wollten als ins Hallenbad, aber bei der Abstimmung wurde ich eines Besseren belehrt.


So besuchten wir das Amalienbad, ein altes Bad, welches noch vorm 2. Weltkrieg erbaut wurde und schon allein durch das Aussehen sowohl innen und außen etwas ganz Besonderes ist. Wir lösten ein Ticket und begaben uns in die Brauseabteilung. Wenig später verließen wir es um eine Erfahrung reicher, fröhlich und frisch. Jetzt können wir sagen, ja, wir waren schon in einem Tröpferlbad! Wer weiß wie lange es sowas noch gibt und Schönbrunn sieht sich jeder bei einem Wien-Ausflug an ;)


 Nach diesem Erlebnis hatten wir uns nun endlich das langersehnte Wiener Schnitzel verdient. Dieses Mal hatten wir uns schon vorher schlau gemacht und ein Gasthaus rausgesucht, welches passen könnte und das tat es!

 Wir speißten ausgiebig Suppe und eine Schnitzelplatte und fielen dann nach kurzer Straßenbahnfahrt und einem längeren Fußmarsch in noch immer klirrender Kälte glücklich und zufrieden ins Bett.

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