Bachexpedition

Ein eisig kalter Tag, Florians Arbeitswochenende, Theresa ist mit Oma und Opa unterwegs ... keinen Plan für eine Unternehmung, keine Termine, auch mal schön - vor allem nach dem stressigen Vortag!

Aber ich will raus! Unsere beiden Großen halten davon allerdings nicht besonders viel. "Mama, wir wollen nicht spazieren gehen!" Mit dem Versprechen nur kurz eine Runde durch den Wald zu drehen, geht es nach draußen, die beiden folgen mir gelangweilt, maulen etwas, aber im Wald angekommen, wird es doch ein bisschen interessant. Als wir dann  auf das eingefrorene Bächlein stoßen beginnt die Reise ...

 

"Mama, schau, der Bach ist ganz gefroren!" Nun wird ausprobiert, ob das Eis Maria trägt, ja das klappt, nun folgt auch Noah, auch dieser wird getragen. Kurz hört man ein Knacken, vorsichtig wird ein Fuß vor den anderen gesetzt, mit Stöcken und Steinen wird vorsichtig geklopft und abgetastet. So folgen wir dem Bachlauf weiter, wir entdecken wunderschöne Muster, Kristalle zaubern Verästelungen, Sternchen, bläuliches Eis oder grün, wenn darunter Wasserpflanzen liegen. Manchmal bricht das Eis mit einem lauten Knacken - aber das Wasser ist darunter nur knöcheltief und wir haben gute Schuhe an ;)

Plötzlich tauchen auf der linken Uferseite haufenweise Schneeglöckchen auf - so viele habe ich lange nicht mehr auf einem Fleck gesehen, auch die Kinder sind begeistert, etwas weiter entdecken wir schließlich die ersten Hänsel und Gretel und eine Schlüsselblume.

 

Weit von irgendwelchen bekannten Wegen entfernt fließt der kleine Bach in ein Becken, ein Biotop, auch dieses ist gefroren, aber ob das trägt? Mit Stöcken wird geklopft und dann doch lieber am Ufer umrundet, bevor es am schmalen Bachlauf wieder auf das Eis geht. Stellenweiße können wir richtig Eislaufen, dann wieder klettern wir durch dichtes Unterholz, ein anderes Mal verläuft das Bächlein durch Betonröhren und uns bietet sich das Bild eines gefrorenen Miniwasserfalls. Wir entdecken tolle Bäume, mit faszinierenden Formen oder Bäume welche zusammen gewachsen sind. Die Kinder sammeln Schneckenhäuser und Äste um es ein Stück weiter wieder liegen zu lassen, weil sie noch etwas Interessanteres entdeckt haben.

 

Der Bach verschwindet an einer Straße in einer Betonröhre, aber auf der anderen Seite verläuft er sich wieder in den Wald. Auf meine Nachfrage, ob die  Kinder denn noch weiter dem Bach folgen wollen, gibt es kein Zögern - klar doch! So geht es weiter, das Gestrüpp wird dichter, aber die beiden lassen sich nicht aufhalten, auch nicht als der Untergrund weniger gefroren und schlammiger wird. Meine Schuhe sind nun auch schon etwas nass - auch innen ;)

Es geht noch ein paar Meter weiter, wir entdecken tolle Wurzeln, die ersten Insekten, weitere wunderschöne Frühlingsblumen, bevor das Bächlein entgültig in einer Betonröhre verschwindet und weg ist es.

 

Auf Wiedersehen kleiner Bach und Danke für eine wunderschöne Winterreise!

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